Transkranielle Pulsstimulation (TPS) spielt große Rolle auf Fachkongressen

Nicht-invasive Hirnstimulationstechniken werden für Therapie und Rehabilitation immer relevanter

Neurostimulationsmethoden sind seit Jahrzehnten ein intensives Forschungs- und Entwicklungsfeld. Sie gelten heute auf internationalen neurologischen Kongressen und Konferenzen als zentrale Themen und erzeugen großes Interesse. Expert:innen schreiben diesen auch als Hirnstimulationsverfahren bezeichneten neuen medizinischen Therapieoptionen eine hohe Bedeutung in der modernen Behandlung neurophysiologischer Krankheiten zu. Besonders interessant ist die Neurostimulationstherapie Transkranielle Pulsstimulation (TPS). Diese Methode kann ambulant und nicht-invasiv durchgeführt werden, was sie für Patient:innen besonders attraktiv macht.

Neurostimulation: Forschung und Entwicklung erschließen neue medizinische Möglichkeiten

Pharmazeutische Behandlungen, die sich auf die Entwicklung und chemische Synthese von Medikamenten im 19. und 20. Jahrhundert stützen, stehen in unserer Medizin im Vordergrund. Nun erweitert sich die Medizin im 21. Jahrhundert grundlegend um physikalische Aspekte, insbesondere in der Therapie.

Anders als die meisten Medikamente, die auf chemischen Substanzen basieren, um biochemische Prozesse im Körper gezielt zu beeinflussen, beruhen Neurostimulationsmethoden auf Physik. Sie verwenden physikalische Phänomene wie Elektrizität, Magnetismus oder Schallwellen, um direkt auf das Nervensystem einzuwirken und neuronale Aktivitäten zu steuern.

Die neuen Neurostimulationsmethoden nutzen elektrische, magnetische oder mechanisch-energetische Stimuli, um die Aktivität im menschlichen Gehirn zu beeinflussen. Sie dienen nicht nur der Erforschung der Gehirnfunktionen, sondern auch der Behandlung verschiedener Krankheiten. Dazu gehören Alzheimer, Demenz, Depressionen, Parkinson, Epilepsie und chronische Schmerzen.

Bekannte Formen der Neurostimulation sind etwa die Transkranielle Magnetstimulation (TMS), die Tiefe Hirnstimulation (DBS) und die Vagusnervstimulation (VNS). Besonders verbreitet im klinischen Alltag ist allerdings bereits heute die Transkranielle Pulsstimulation (TPS). Sie ist effizient und bringt nur vereinzelt geringfügige Nebenwirkungen mit sich.

TPS auf internationalen Fachkongressen: Zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten präsentiert

Auf dem „9th European Academy of Neurology Congress“ kurz: EAN Congress, der im Juli 2023 in Budapest, Ungarn, stattfand und auf der AAIC Konferenz (Alzheimer’s Association International Conference), dem weltweit größten Fachforum für Wissenschaftler:innen, die auf dem Gebiet der Demenz-Erkrankungen zu neuen Methoden der Prävention, Diagnose und Behandlung forschen, war die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ebenfalls im Juli 2023 in Amsterdam, Niederlande, unter anderem mit folgenden Poster-Präsentationen vertreten:

„1 year follow-up after Transcranial Pulse Stimulation in Alzheimer’s patients“

Autoren: Lars Wojtecki et al.

„TPS with the system Neurolith as a method in the treatment of the central nervous system of patients with Alzheimer’s disease“

Autoren: Marc Ziegenbein et al.

„Longterm results of Alzheimer’s Dementia treated with Transcranial Pulse Stimulation“

Autor: Henning Lohse-Busch

„Transcranial Pulse Stimulation (TPS) in Alzheimer’s: Long term retrospective group data and individual patient histories“

Autoren: Lars Wojtecki et al.

Transkranielle Pulsstimulation (TPS) auf dem „3. Joint Congress of the INS European Chapters“ in Hamburg

Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) wird auch auf dem „3. Joint Congress of the INS European Chapters“ vertreten sein, der vom 31. August bis 2. September 2023 stattfindet. Dieser Kongress bringt das „Who is who“ der internationalen Forschungsgemeinschaft für Hirnstimulationsmethoden zusammen. Er bietet Neuromodulationsspezialist:innen, Grundlagenforscher:innen, biomedizinischen Ingenieur:innen und anderen Branchenmitgliedern die Möglichkeit, sich umfassend über die neuesten Erkenntnisse und Möglichkeiten in der Neurostimulation zu informieren, auszutauschen und zu vernetzen.

Die internationale Forschung zur Stoßwellen-Therapie Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) hat ihren Fokus neben Alzheimer und der Parkinson-Grundlagenforschung mittlerweile auf weitere Indikationen wie Depression, ADHS, Fatigue und Autismus erweitert. Auf dem Kongress in Hamburg werden Forschungsergebnisse vorgestellt, die zeigen, wie die TPS-Therapie die Behandlungsmöglichkeiten für die Patient:innen verbessern kann. Als ambulante Behandlungsoption kann sie zusätzlich zur medikamentösen Therapie angewendet werden.

Durch ihre Präsenz auf diesen und zukünftigen Konferenzen und Kongressen tragen die an der TPS-Forschung beteiligten Wissenschaftler:innen dazu bei, das Bewusstsein für diese Methode in Fachkreisen zu stärken. Ziel ist es, immer mehr von neurodegenerativen und neurophysiologischen Erkrankungen Betroffenen Zugang zu dieser bereits verfügbaren Behandlungsoption zu ermöglichen. Gemeinsam mit anderen Hirnstimulationsverfahren könnte die TPS in Zukunft zu einem festen Bestandteil des multimodalen therapeutischen Spektrums in der Neurologie und Psychiatrie werden.

Weitere Informationen zum „3. Joint Congress of the INS European Chapters“ in Hamburg:

https://e-ins.org/