Was ist die Transkranielle Pulsstimulation?
Transkranielle Pulsstimulation (TPS): Mit Stoßwellen neuronale Netzwerke aktivieren
Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist eine nicht-invasive Hirnstimulationsmethode, die im Bereich der Neuromodulation eingesetzt wird. Unter Neuromodulation versteht man Technologien, die direkt auf die Nervenzellen einwirken. Neuromodulation bewirkt die Veränderung – oder eben Modulation – der Nervenaktivität durch Abgabe elektrischer Impulse oder pharmazeutischer Wirkstoffe direkt an ein Zielgebiet.
Gehirnstimulations-Verfahren TPS: Gezielt Gehirnregionen stimulieren
Bei der TPS werden niedrigenergetische Stoßwellen-Impulse verwendet, um gezielt bestimmte Hirnregionen zu stimulieren. Dabei handelt es sich um sehr kurze, singuläre Pulse (Dauer 3-5 Mikrosekunden). Im Zusammenspiel mit der in das System integrierten Kamera-Navigation ermöglicht die TPS eine außergewöhnlich präzise Applikation der Stimulationspulse, die individuell auf das Gehirn der Patient:innen abgestimmt sind. Die integrierte Kamera und die Geräte-Software dienen der Visualisierung und Kontrolle der applizierten Pulse in Echtzeit sowie zur Dokumentation.
TPS: Nicht-invasives, ambulantes Verfahren
Das TPS-Prinzip basiert auf der Anwendung von Stoßwellen, die nicht-invasiv durch den Schädelknochen dringen und direkt auf das darunter liegende Gehirngewebe einwirken. Die Eindringtiefe reicht bis zu 8 cm in das Gehirn hinein, so dass die auch Schallwellen genannten Stoßwellen nahezu jede Region des menschlichen Gehirns erreichen können. Die verwendeten Energien der TPS liegen im Bereich von 0,2 bis 0,25 mJ/mm2. Die Intensität dieser Stoßwellen ist niedrig genug, um keine Schäden am Hirngewebe zu verursachen. Die Anwendung der TPS erfolgt ambulant unter ärztlicher Aufsicht in Kliniken und Praxen. Zur Behandlung wird ein Schallkopf über die Kopfhaut bewegt und Stoßwellen in die betroffenen Hirnregionen geleitet. Eine einzelne Behandlungssitzung dauert in der Regel 30 Minuten. Die Behandlungsdauer variiert allerdings je nach Krankheitsbild und den individuellen Bedürfnissen der Patient:innen.