Welche Vorteile hat die Transkranielle Pulsstimulation?
TPS ist eine ambulante Therapie, bei der die Tiefen des Gehirns erreicht werden können
Auf dem Feld der modernen Gehirn- bzw. Neurostimulationsverfahren bietet die Transkranielle Pulsstimulation sowohl im physikalisch-medizinischen Funktionsbereich als auch für die Betroffenen selbst einige relevante Vorteile:
- Räumliche Präzision: TPS ermöglicht aufgrund ihrer MRI-Navigation eine höhere räumliche Präzision bei der Stimulation von Gehirnregionen im Vergleich z. B. zu TMS und tDCS. Die niedrigenergetischen Stoßwellen können gezielt auf kleine, spezifische Hirnareale gerichtet werden, während die Magnet- oder Stromfelder bei TMS und tDCS weniger fokussiert sind.
- Tiefe Stimulation: TPS kann tiefer liegende Gehirnstrukturen erreichen, die für TMS und tDCS schwerer zugänglich sind. Dies liegt daran, dass Stoßwellen besser in der Lage sind, durch die Schädelknochen und durch das Hirngewebe zu dringen.
- Nicht-invasiv: TPS ist eine nahezu stets schmerzfreie und nicht-invasive Methode der Gehirnstimulation, die im Allgemeinen als sicher und gut verträglich gilt. Im Gegensatz dazu können TMS und insbesondere tDCS bei manchen Personen Schmerzen oder Beschwerden verursachen.
- Anpassungsfähigkeit: TPS bietet die Möglichkeit, die Stimulationsparameter wie Frequenz, Intensität und Dauer der Stoßwellen-Pulse anzupassen. Dies ermöglicht eine individuellere und gezielte Behandlung für jeden Patienten/jede Patientin.
- Kürzere Sitzungen: TPS-Sitzungen sind kürzer als TMS- oder tDCS-Sitzungen, was für Patient:innen und behandelnde Ärzt:innen zeitsparender sein kann.
- Potenziell geringere Nebenwirkungen: TPS hat im Vergleich zu TMS und tDCS gemäß bisheriger Untersuchungen und Anwendungserfahrungen weniger Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Hautirritationen. Sollten diese überhaupt auftreten, vergehen sie binnen kurzer Zeit, ohne dass eine medikamentöse Intervention notwendig ist.
- Keine Einschränkung des Alltags: TPS wird ambulant durchgeführt. Ein stationärer Aufenthalt ist nicht notwendig. Die Patient:innen unterliegen keinen Einschränkungen in Bezug auf ihr alltägliches Leben. Für die TPS-Behandlung sind keine vorbereitenden bzw. nachbereitenden Maßnahmen notwendig.
- Medikation wird fortgesetzt: TPS kann gemäß neuester wissenschaftlicher Untersuchungen die medikamentöse Therapie und deren Potentiale erweitern. Ein Absetzen der Medikation ist nicht notwendig und auch nicht erwünscht.
Die vorgenannten Punkte sind Stand der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage. In gegenwärtigen Studien und Untersuchungen kristallisieren sich derzeit weitere relevante Mechanismen heraus, die die TPS-Stoßwellen im neurologischen bzw. psychiatrischen Therapie-Bereich induzieren können. Weitere Studien sind erforderlich, um diese Wirkmechanismen vollständig zu verstehen und zu bewerten.