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Wie wird Alzheimer bisher behandelt?

Medikamentöse Behandlung: Möglichkeiten, Grenzen und Alternativen

Wie wird Alzheimer bisher behandelt?

Medikamentöse Behandlung von Alzheimer: Möglichkeiten, Grenzen und Alternativen

Aktuell ist die Therapie mit Medikamenten die häufigste Form der Behandlung, um Menschen mit Alzheimer oder anderen Formen der Demenz zu versorgen. Die medikamentöse Behandlung von Alzheimer zielt darauf ab, die Symptome der Erkrankung zu lindern und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten gehören Acetylcholinesterase-Hemmer wie Donepezil, Rivastigmin und Galantamin.

Diese Medikamente erhöhen die Konzentration von Acetylcholin, einem Neurotransmitter, der für die Kommunikation zwischen Nervenzellen im Gehirn verantwortlich ist und bei Alzheimer-Patienten oft in geringer Konzentration vorhanden ist. Ein weiteres Medikament, das bei mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Krankheit eingesetzt wird, ist Memantin, ein NMDA-Rezeptor-Antagonist, der die schädlichen Wirkungen von Glutamat, einem anderen Neurotransmitter, abschwächt.

Mögliche Nebenwirkungen und Risiken von Medikationen

Obwohl diese Medikamente helfen können, die kognitiven Fähigkeiten und das Verhalten von Alzheimer-Patienten zu verbessern, haben sie auch verschiedene Nebenwirkungen. Acetylcholinesterase-Hemmer etwa können zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust führen. Memantin kann Schwindel, Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Müdigkeit verursachen.

Antidepressiva und Neuroleptika können bei Alzheimer-Patienten zu schweren Nebenwirkungen und sogar zu einer Verschlechterung der Symptome führen. Daher ist es wichtig, dass Ärzte und Patienten über mögliche Risiken und Nebenwirkungen informiert sind und die medikamentöse Behandlung sorgfältig abwägen.

Ein wichtiger Aspekt, der bei der medikamentösen Behandlung von Alzheimer beachtet werden sollte, ist allerdings auch, dass viele Medikamente, die zur Behandlung von Begleitsymptomen wie Depressionen, Schlafstörungen oder Verhaltensstörungen verschrieben werden, nicht für die Behandlung von Alzheimer oder Demenz zugelassen sind.

Methoden der nicht-medikamentösen Therapie: Ergotherapie und kognitive Trainings.

Neben der medikamentösen Behandlung gibt es auch anerkannte nicht-pharmakologische Therapieansätze, die bei der Behandlung von Alzheimer und anderen Demenz-Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen können.

Die Ergotherapie ist eine solche Therapieform. Sie zielt darauf ab, Patient:innen dabei zu helfen, ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität im Alltag zu erhalten oder zu verbessern. Ergotherapeut:innen arbeiten mit den Betroffenen und ihren Familien zusammen, um individuelle Strategien zur Bewältigung von Alltagsaktivitäten, wie z. B. Anziehen, Essen und persönliche Hygiene, zu entwickeln und anzupassen. Dies kann auch den Einsatz von Hilfsmitteln und Anpassungen in der häuslichen Umgebung beinhalten, um das Leben der Betroffenen zu erleichtern.

Kognitive Trainings sind eine weitere nicht-pharmakologische Therapieoption, die darauf abzielen, die kognitiven Fähigkeiten der Alzheimer-Patient:innen zu fördern und zu erhalten. Diese Trainings umfassen eine Vielzahl von Aktivitäten, die auf das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit, die Problemlösungsfähigkeit und die Sprachfähigkeiten abzielen. Kognitive Trainings können in Form von Gruppenaktivitäten oder Einzeltherapie angeboten werden und werden häufig in Kombination mit Ergotherapie oder anderen unterstützenden Therapieansätzen eingesetzt.

Weitere Therapieansätze wie Musiktherapie, Kunsttherapie und tiergestützte Therapie können ebenfalls das emotionale Wohlbefinden von Alzheimer-Patient:innen fördern und zur Reduzierung von Stress und Angst beitragen. Diese Therapieformen können darüber hinaus dabei helfen, das soziale Engagement und die Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen zu verbessern.

Fazit und Ausblick – Drei-Säulen-Behandlung der Alzheimer-Demenz und anderer Demenz-Formen.

Die medikamentöse Behandlung von Alzheimer ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil der Therapie, um Symptome zu lindern und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Auch Ergotherapie und kognitive Trainings bieten wertvolle Ergänzungen zur medikamentösen Behandlung von Alzheimer und können dazu beitragen, die Lebensqualität und Selbstständigkeit der Betroffenen zu erhalten oder zu verbessern.

Bereits eine Kombination aus medikamentöser und nicht-pharmakologischer Therapie kann ein ganzheitlicher Ansatz sein, um den individuellen Bedürfnissen von Alzheimer-Patient:innen und ihren Familien besser gerecht zu werden.

Mit dem nunmehr möglichen Einsatz weiterer Therapiemethoden aus dem Bereich der Gehirnstimulation wie etwa der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) steht jetzt eine dritte Säule im Gesamt-Behandlungskonzept zur Verfügung, die die Ansätze der ersten beiden Säulen – Medikation und nicht-pharmakologische Therapie – deutlich erweitern und verbessern kann.

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