Neue Übersichtsarbeit zur Wirkung der Transkraniellen Pulsstimulation bei Alzheimer

Transkranielle Pulsstimulation (TPS) gewinnt dank zunehmender Evidenz an Bedeutung

Rund 55 Millionen Menschen leiden weltweit an Demenz und Alzheimer. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass sich diese Zahl in den nächsten 20 Jahren fast verdoppeln wird. Daher ist es wichtig, neue Therapieoptionen zu finden, um die derzeitigen Therapien zu ergänzen und die Lebensqualität der Patient:innen und ihrer Familien zu verbessern. Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist eine nicht-invasive Therapie, die in den letzten Jahren mit zunehmender Evidenz an Bedeutung gewonnen hat. Eine neue qualitative systematische Übersichtsarbeit fasst die verfügbaren Studien zusammen und diskutiert, ob die TPS eine vorteilhafte Behandlung für Alzheimer-Patient:innen ist.1

Methoden

Es wurde in den Datenbanken PubMed, Google Scholar und Cochrane nach Artikeln aus den Jahren 2001 bis 2022 gesucht, wobei folgende Begriffe (in Titel/Abstract) verwendet wurden: “transcranial pulse stimulation”, “focused ultrasound”, “non-invasive treatment and Alzheimer” und “TPS”. Berücksichtigt wurden nur Publikationen aus Peer-Review-Fachzeitschriften, die in englischer Sprache verfasst und nach 2001 veröffentlicht wurden. Insgesamt wurden von 84 Treffern 75 Artikel für eine detaillierte Prüfung ausgewählt, von denen wiederum 5 alle Einschlusskriterien erfüllten.

Ergebnisse und Fazit

Auf Grundlage der ausgewerteten Studien und ihrer eigenen Erfahrungen kommen die Autor:innen zu dem Schluss, dass die TPS eine sichere und verträgliche Option für Patient:innen mit Alzheimer-Krankheit darstellt, die ergänzend zu anderen Behandlungen eingesetzt werden kann. Der neuartige Ansatz verbessert nicht nur die kognitive Leistung und die Lebensqualität der Patient:innen, sondern verringert auch depressive Symptome und Apathie, die oft noch stärker beeinträchtigen als die kognitiven Defizite. Die Autor:innen stellen die Hypothese auf, dass die TPS über mehrere Mechanismen auf die kognitiven Symptome wirken könnte.

Zusammenfassend stellen die Autor:innen fest, dass die TPS ein vielversprechender Forschungsansatz ist, der die Chancen der Patienten auf eine klinische Verbesserung und eine bessere Prognose erhöht. Um die vorliegenden Erkenntnisse zu untermauern, betonen sie die Notwendigkeit weiterer Studien, die randomisiert, doppelblind und placebokontrolliert sind.

Quelle:

1 Fernández-Castaño R, Fernández-Blázquez MÁ, Echevarría Fernández I, Cabrera-Freitag M, Freitag K. Effect of Transcranial Pulse Stimulation for the Treatment of Alzheimer´s Disease and its Related Symptoms. Curr Alzheimer Res. 2023;20(4):244-249. DOI: 10.2174/1567205020666230727102025. PMID: 37497687.

Eine Übersicht zu den TPS-Studien und weiteren wissenschaftlichen Arbeiten zur Neurostimulation-Methode Transkranielle Pulsstimulation (TPS) finden Sie hier:

Transkranielle Pulsstimulation (TPS) – Studien