Transkranielle Pulsstimulation – neue Resultate aus Italien
„Auch ich bin jetzt davon überzeugt, dass die TPS ein großes Potential hat.„
Sowohl in Forschung und Wissenschaft als auch bereits in der klinischen und praktischen Anwendung wird die Transkranielle Pulsstimulation weltweit zunehmend untersucht und immer wieder auf den Prüfstand gestellt. Neben ihrer Expansion in Südamerika und Asien sowie beginnender Studienaktivitäten in den USA, kommen nun auch Berichte aus Italien hinzu.
Stoßwellen-Experte und Physiater (der italienische Titel für neurologische Rehabilitation) Dr. med. Michele Barazzuol, der bereits als Autor und Co-Autor zahlreicher Untersuchungen und Studien an der Universität von Padua reüssiert hat, hat eine klare Position zur Transkraniellen Pulsstimulation: „Nach den ersten Monaten des Einsatzes der TPS komme auch ich zu dem Schluss, dass die TPS ein großes Potential besitzt,“ resümiert der Mediziner zu seinen Erfahrungen beim Einsatz bei leichter bis mittelgradiger Alzheimer-Demenz sowie Parkinson.
Forscher, Pflegepersonal und Angehörige einig: TPS verbessert Krankheitsbilder deutlich.
Bei allen Patient:innen mit Alzheimer-Demenz, die bis dato in Padua mit einer sechs-teiligen Initialserie der Transkraniellen Pulsstimulation behandelt und in der Folge mindestens zwei Monate nachbeobachtet wurden, zeigten sich, meist nach der 4. Einzelsitzung, Erhöhungen der geistigen und körperlichen Aktivität sowie der sozialen Beteiligung im Alltagsleben und eine verbesserte kognitive Leistungsfähigkeit.
Darüber hinaus konnten die Italiener in keinem Fall etwaige Neben- oder negative Nachwirkungen feststellen. Stattdessen kam es bei allen Behandelten zu einer Verringerung depressiver Symptomatiken, die häufig mit Demenz-Erkrankungen einhergehen. Entsprechende Untersuchungen hatten diesen Faktor bereits berücksichtigt und der TPS zur Minderung von Depressionen signifikante Ergebnisse attestiert.
Morbus Parkinson: Gegenstand zahlreicher Untersuchungen zur TPS.
Dass Parkinson-Patient:innen von der Transkraniellen Pulsstimulation profitieren können und diese ebenfalls neurodegenerative Erkrankung sicher eine der künftigen Indikationen der TPS sein wird, bestätigt auch Dr. Barazzuol: „Im Zuge unserer ersten klinischen Anwendungen nahmen wir auch einen Parkinson-Fall in das Schema auf. Bereits in der ersten TPS-Sitzung konnten wir das vollständige Verschwinden des Tremors in einer der unteren Extremitäten verzeichnen, und zwar paradoxerweise dort, wo die Patientin am stärksten von den Symptomatiken betroffen war. Ab der 5. Sitzung zeigt sich bei der Patientin auch eine deutliche Verringerung der Gesichts-Hypomimie und es kam zur deutlichen Verbesserung der mimischen, nonverbalen Kommunikation. Diese Verbesserungen halten auch 2 Monate nach der letzten Sitzung unverändert an.“
Auch objektiv konnten die ersten Behandlungsergebnisse in Padua bestätigt werden: Sowohl das betreuende Pflegepersonal als auch die Angehörigen der mit der TPS therapierten Patient:innen gehen mit den subjektiven und den medizinischen Resultaten konform. „Die Menschen sind begeistert, ich erhalte immer wieder positive Nachrichten zur jeweiligen Situation nach den TPS-Behandlungen,“ berichtet Dr. Barazzuol und weiter: „Zwar haben wir noch zu wenige Patienten behandelt, um einen weiteren wissenschaftsgültigen Nachweis zu erbringen, aber wir werden uns nach diesen erfreulichen Ergebnisse in Zukunft ebenfalls an den weiteren Forschungen zur Transkraniellen Pulsstimulation beteiligen.„