Todesfälle durch Alzheimer-Erkrankungen nahezu verdoppelt
Alzheimer-Todesfälle und Krankenhausbehandlungen: Deutlicher Anstieg in den letzten 20 Jahren
Weltweit ist ein drastischer Anstieg der Alzheimer-Demenz-Erkrankungen zu verzeichnen, was eine wachsende Herausforderung für Gesundheitssysteme und die Gesellschaft darstellt. Angesichts der zunehmenden Zahl der Betroffenen sind Forschung und Wissenschaft gefordert, neue und wirksame Therapien zu entwickeln und bereitzustellen. Neben medikamentösen Ansätzen gewinnen daher auch moderne Verfahren, wie die verschiedenen Formen der nicht-invasive Hirnstimulation (NIBS), zunehmend an Bedeutung, zumal diese wie etwa im Falle der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) immer umfangreicher erforscht sind (siehe hierzu auch: Transkranielle Pulsstimulation (TPS) – Studien)
Neue Wege in der Therapie sind dringend notwendig: So meldet aktuell das Statistische Bundesamt in Deutschland, dass Zahl der Todesfälle infolge einer Alzheimer-Erkrankung sich in den letzten zwei Jahrzehnten in Deutschland nahezu verdoppelt hat.
Im Jahr 2023 starben rund 10.100 Menschen in Deutschland an dieser unheilbaren Form der Demenz – ein Anstieg um 96 Prozent im Vergleich zu 2003, als etwa 5.100 Menschen an Alzheimer verstarben. Dieser Anstieg ist, so das Amt in seiner Mitteilung, teilweise auf den demografischen Wandel zurückzuführen, da das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, mit zunehmendem Alter steigt. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der im Jahr 2023 Verstorbenen war über 85 Jahre alt, während etwa zwei Prozent jünger als 65 Jahre waren.
Anstieg der Krankenhausbehandlungen: Über 60 Prozent mehr Alzheimer-Patienten in Kliniken
Auch die Anzahl der stationären Behandlungen aufgrund einer Alzheimer-Erkrankung ist erheblich gestiegen. Im Jahr 2022 wurden rund 19.000 Menschen in deutschen Krankenhäusern wegen Alzheimer behandelt, was einem Anstieg von 61 Prozent im Vergleich zu 2002 entspricht. Damals wurden rund 11.800 Alzheimer-Patienten stationär versorgt. Fast die Hälfte (49 Prozent) der behandelten Patienten war zwischen 75 und 85 Jahren alt, während 28 Prozent über 85 Jahre alt waren. Nur etwa sechs Prozent der Betroffenen waren jünger als 65 Jahre. Frauen machten mit 58 Prozent die Mehrheit der behandelten Patienten aus. Die durchschnittliche Verweildauer im Krankenhaus lag mit 20,2 Tagen deutlich über dem allgemeinen Durchschnitt von 7,2 Tagen.
Alzheimer-Erkrankungen: Demografischer Wandel als Treiber des Anstiegs
Der signifikante Anstieg bei den Todes- und Behandlungsfällen von Alzheimer ist eng mit dem demografischen Wandel in Deutschland verknüpft, so das Statistische Bundesamt. Die Bevölkerungsgruppe der über 65-Jährigen ist seit 2003 um 27 Prozent gewachsen und umfasst im Jahr 2023 rund 18,9 Millionen Menschen. Besonders stark wuchs die Altersgruppe der über 85-Jährigen, die sich im selben Zeitraum mehr als verdoppelt hat – von 1,4 Millionen im Jahr 2003 auf 2,9 Millionen im Jahr 2023.
Methodische Anmerkungen zum Aufbau der Statistik
Die Daten zu den Krankenhausbehandlungen stammen aus der Krankenhausstatistik, während die Informationen zu den Todesfällen aus der Todesursachenstatistik entnommen wurden. Es sei zu beachten, dass es zu Mehrfachzählungen kommen kann, wenn ein Patient innerhalb eines Jahres mehrfach wegen derselben Hauptdiagnose stationär behandelt wurde. Ein Rückgang der Behandlungen in den Jahren 2020 und 2021 ist auf die Corona-Pandemie zurückzuführen, die zu einer geringeren Auslastung bei nicht dringlichen Behandlungen führte.
Die demografischen Daten basieren auf den Ergebnissen der Bevölkerungsfortschreibung zum 31. Dezember 2003 und zum 31. Dezember 2023. Veränderungen aufgrund des Zensus 2011 führen jedoch dazu, dass die Fortschreibungsdaten vor und nach 2011 nur eingeschränkt vergleichbar sind.
Quelle:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2024/PD24_38_p002.html